1 Jahr Rojava – Gespräch mit einem Internationalisten
Die Revolution in Rojava ist schon lange Bezugspunkt für emanzipatorische Bewegungen und freiheitssuchende Menschen. Seit 12 Jahre findet dort auf der Grundlage von Frauenbefreiung, Ökologie und radikaler Demokratie eine Revolution statt. Die selbstverwaltete Region Nord- und Ostsyrien steht somit für eine Hoffnung, ein selbstbestimmtes Leben jenseits von Patriarchat, Kapitalismus und Staat aufzubauen.
Die Revolution ist seither von vielen Gefahren bedroht. Zum einen der Islamische Staat, der zwar von den Selbstverteidigungskräften YPG/YPJ militärisch besiegt wurde, jedoch immer noch mit Schläferzellen in der Region aktiv ist. Zum anderen die Türkei, die 2018 und 2019 Teile des selbstverwalteten Gebietes besetzt hat, sowie islamistische Söldner, durch welche die Bevölkerung Rojavas tagtäglich Willkür und Gewalt ausgesetzt ist. in den letzten Tagen hat dies eine ganz neue Stufe erreicht.
Die derzeitigen Gefechte in Syrien halten weiter an. Die syrische Regierung wurde zu Fall gebracht und verschiedene Milizen haben nun die Kontrolle über die syrischen Gebiete. Eine direkt durch die Türkei unterstützte Miliz (SNA) greift nun auch direkt die selbstverwalteten Gebiete von Nord- und Ostsyrien an. Dabei bombardiert die Türkei Gebiete und Städte, welche unter der Kontrolle der Selbstverwaltung sind und bereitet so weitere Angriffe der islamistischen Milizen vor. doch die Selbstverwaltung und ihre Selbstverteidigungstrukturen leisten Widerstand und verteidigen die Idee einer demokratischen Lösung in Syrien.
Ein Internationalist, der nun für ein Jahr vor Ort war, möchte von der Geschichte der Revolution, den Erlebnissen, dem Widerstand der Menschen, die er vor Ort getroffen hat und über die aktuelle Lage berichten. Auch möchten wir auf eure Fragen eingehen und mit euch ins Gespräch kommen.